Schultergelenk

Chirodiagnostisch und chirotherapeutisch wird das Schultergelenk in folgende Gelenkanteile differenziert: Das Acromioclaviculargelenk, das Sternoclaviculargelenk, das Glenohumeralgelenk, die thoracoscapulare Gleitebene und der subacromiale Gleitraum.

Das Schultergelenk stellt eine häufige Fragestellung in der manualmedizinischen Therapie der Extremitätengelenke dar. Der Symptomenkomplex der schmerzhaften Schulter, früher landläufig auch als Periarthritis humeroscapularis bezeichnet, gliedert sich in eine Vielfalt von Einzeldiagnosen.
Das Verständnis des Schultergelenkschmerzes ohne hinreichende Differenzierung der Pathophysiologie der obengenannten Gelenkanteile ist nahezu unmöglich. Hier wird der Untersucher sowohl von der klinischen als auch von der chirodiagnostischen Seite in seiner ganzen Bandbreite gefordert. Eine besondere Schwierigkeit stellt der Schultergelenkschmerz insofern dar, daß ein Großteil des Schmerzes weichteilbedingt ist und strukturelle Zuordnungen bei der Primärdiagnostik schwerfallen.

Die einschlägigen Tests zur Differenzierung des Schultergelenkschmerzes sind neben dem reinen funktionellen Test wie dem Jobe-Test für den Supraspinatus-Sehnenansatz, dem Palm-Up Test für die Bizeps Sehne, dem Hyperadduktionstest für das Acromioclaviculargelenk sowie den Instabilitätstests nach Fukuda auch eine Domäne der Manualtherapie. Ohne die Differenzierung der segmentalen Irritationspunkte, der Gleitfähigkeitsprüfung des Glenohumeralgelenkes nach dorsal, caudal, ventral sowie lateral und der Bewegungsspielprüfung in der thoracoscapularen Gleitebene ist eine definitive Aussage zum Schultergelenkschmerz nicht möglich.