Das Tibiofibulargelenk

Das Tibiofibulargelenk wird häufig in seiner Wertigkeit übersehen. Lateralseitig, knapp unterhalb des lateralen Gelenkspaltes gelegene Schmerzen erweisen sich häufig als Irritation im Tibiofibulargelenk. Gerade nach längeren Ruhigstellungszeiten in gesperrten Schienen wie auch auf Grund von perioperativen Lagerungsschäden zeigen sich Irritationssyndrome mit langandauernder Beschwerdepersistenz.

Griffaufbau:
Wir unterscheiden sowohl die dorsalisierende wie auch die ventralisierende Mobilisation des Tibiofibulargelenkes.

Der Therapeut sitzt am Fußende der Liege mit Blick zum in Rückenlage befindlichen Patienten auf der Seite des irritierten Knies.

Bei der dorsalisierenden Mobilisation des Tibiofibulargelenkes wird das blockierte Patientenbein derart aufgestellt, dass es etwa einen 90° -Winkel im Kniegelenk bildet. Die patientenzugewandte Hand umfasst dabei den distalen Oberschenkel von medial, die patientenferne Hand modelliert sich mit dem Daumenballen über einen langen Hebel über die proximale Fibula knapp unter dem Fibulaköpfchen an. Bei leicht gebeugter Stellung im Ellbogengelenk erfolgt aus M. pectoralis und M. latissimus ein weicher Schub mit dem Arbeitsarm in dorsaler Richtung, so dass das Fibulaköpfchen im Tibiofibulargelenk nach dorsal mobilisiert wird. Eine Irritation des Nervus peronaeus ist zu vermeiden.

Die ventralisierende Technik beruht darauf, dass die Langfinger gestreckt werden, in den Fingergrundgelenken eine Beugung um 90° ausgeführt wird, so dass die Langfinger gestreckt weich dorsal der Fibula angelegt werden können. Die patientennahe Hand umfaßt wieder den distalen Oberschenkel, der Therapeut sitzt am Fußende und baut bei leicht angewickeltem Ellenbogengelenk einen Zug nach ventral über den M. trapecius sowie die Mm. rhomboidei auf. Im besonderen Hinblick auf den Nervus peronaeus ist die weiche Handführung obligat.