Mobilisation des Femorotibial- und Tibiofibulargelenkes mit der Kaffeemühle nach Sell

Griffaufbau:

Der Patient liegt in Rückenlage, das Kopfteil der Liege ist mit ca. 20° aufgestellt. Das therapeutenferne Bein wird so aufgestellt, dass es im Femorotibialgelenk einen 90°-Winkel bildet. Das therapeutenzugewandte Bein wird so gelegt, dass der Unterarm über einen Weichteilkontakt mit den Musculus brachioradialis in der Kniekehle anmodelliert werden kann. Der Therapeut steht auf der irritationsnahen Seite frontal zur Liegenseite mit so weit gegrätschten und gebeugten Beinen, dass sich sein patientennaher oberer Beckenkamm etwa auf Höhe des so aufgestellten Kniegelenkes befindet. Die patientennahe Haltehand greift unter dem betroffenen ca. 90° gebeugten Knie des angehobenen zugewandten Beines mit proniertem und ca. 90° gebeugten Unterarm hindurch, um sich mit der Haltehand bei stabilem Handgelenk auf dem möglichst guten Halt gebenden Knie des Patienten abstützen zu können. Die patientenferne Arbeitshand greift den distalen zugewandten Unterschenkel supramalleolär mit der 1. Schwimmfalte prätibial, so dass eine Extension bzw. Traktion beim Spannungsaufbau sowohl im Kniegelenk als auch bedingt im OSG der betroffenen Seite möglich wird.

Durch eine Spannungsverstärkung in der patientenzugewandten Schulter im Sinne einer Hebebewegung des Schulterblattes ergibt sich eine Spannungsverstärkung auf den Oberschenkel nach ventral, aus der Spannung der Rumpfmuskulatur nach distal. Es entsteht somit eine Translationsbewegung nach ventral wie auch eine Traktionsbewegung nach distal. Die Beugestellung des Kniegelenkes wird bei 90° beibehalten, wobei der Therapeut das Bein von aussen nach innen führt. Die Traktion wird dabei von aussen bis hin zur Mittelstellung verstärkt und lässt dann wieder von der Mittelstellung nach innen langsam nach. Eine erhebliche Erleichterung ergibt sich, wenn sich der Therapeut mit beiden Kniescheibenunterrändern am Liegenrand abstützt und die distalisierende Traktion über eine kontrollierte Körperspannung aus der Rumpfmuskulatur aufbaut. Der Griff wird in weicher, rhythmischer und federnder Form über ca. 20 Sekunden ausgeführt.