Extremitäten

Die chirodiagnostische Untersuchung der Extremitätengelenke bezieht sich auf das Feststellen von Bewegungseinschränkungen bei reflektorischen funktionellen Kapselverkürzungen sowie ligamentären und muskulären Verkürzungssyndrome. Das Prüfen des federnden translatorischen Gelenkspiels in allen Freiheitsgraden eines Gelenkes ist unabdingbar. Aus manualmedizinischer Erfahrung bestehen funktionelle Störungen von Extremitätengelenken selten solitär. Sie stehen sehr häufig in Zusammenhang mit segmentalen Irritationen von Wirbeln. Aus diesem Grund darf eine isolierte Gelenkirritationen eines peripheren Gelenkes nie ohne Untersuchung des zentralen, die Reflexbahn beeinflussenden Wirbelgelenkes erfolgen. So ergibt sich häufig aus einer segmentalen Irritation C 5/C 6 eine konsekutive Impingementsymtomatik des Schultergelenkes, eine Epikondylopathia humeri radialis oder ein funktionelles Karpaltunnelsyndrom. Ähnlich verhält es sich mit segmentalen Irritationssyndromen in Höhe L 5 und S 1 und der reflektorischen Periarthropathia coxae. Funktionelle Verkürzungen des M. rectus femoris sowie auch Verkürzungen der ischiocruralen Muskulatur, welche eine Achillodynie oder einen plantaren Ansatzschmerz unterhalten können, sind ebenfalls häufig. Die chirotherapeutische Technik an den Extremitätengelenken ist in erster Linie die Mobilisation. Hier wird über die Lagerung, die Kontaktaufnahme und die Aufnahme der Spannung das Gelenk bis zu einem weichen, federnden Widerstand bewegt und anschließend durch eine weiche, rhythmische und federnde Spannungsverstärkung mobilisiert. Die weiche Handführung sowie die aufgebaute Körperspannung aus Rumpf-, Brust- und Schulterblattmuskulatur sind wieder wesentliche Bestandteile der Mobilisationstechnik.